01.07.2025
Wenn der Sommer kommt, wird die Baustelle schnell zur Hitzefalle. Temperaturen jenseits der 30 Grad sind keine Seltenheit – und das kann für Bauarbeiter zur echten Belastungsprobe werden. Wie schützt man Mitarbeiter vor der Hitze? Gibt es ein Recht auf Hitzefrei? Und welche Sonnenschutzmaßnahmen sind Pflicht?
In diesem Blogbeitrag geben wir dir praxisnahe Tipps für den Hitzeschutz auf Baustellen, erklären rechtliche Grundlagen und zeigen, wie du trotz brütender Hitze Motivation und Leistung deiner Mitarbeiter hochhältst.
🔥 Bei welcher Hitze darf man nicht mehr arbeiten?
Eine konkrete Temperaturgrenze, ab der Arbeiten eingestellt werden müssen, gibt es gesetzlich nicht. Aber: Die Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR A3.5) geben klare Hinweise. Demnach gilt:
Ab 30 °C Raumtemperatur: Arbeitgeber müssen erste Maßnahmen ergreifen (z. B. Wasser bereitstellen, Pausen ausweiten).
Ab 35 °C: Arbeitsräume gelten ohne zusätzliche Maßnahmen als unzumutbar. Arbeiten dürfen hier nur noch unter besonderen Schutzbedingungen stattfinden.
Auf Baustellen kommt erschwerend hinzu, dass die Arbeit meist im Freien und körperlich belastend ist. Hier ist der Arbeitgeber besonders in der Pflicht, Gefahren zu erkennen und zu handeln.
⚖️ Besteht ein rechtliches Recht auf Hitzefrei am Arbeitsplatz in der BG Bau?
Ein automatisches Recht auf Hitzefrei gibt es nicht – auch nicht für Mitgliedsbetriebe der BG Bau. Allerdings schreibt das Arbeitsschutzgesetz vor, dass Arbeitgeber Gefährdungen durch Witterungseinflüsse bewerten und entsprechende Maßnahmen ableiten müssen. Dazu zählt:
- Bereitstellung von Schatten
- Anpassung der Arbeitszeiten
- kostenlose Getränke
- Information und Unterweisung zur Hitzegefahr
Die BG Bau empfiehlt darüber hinaus organisatorische und technische Schutzmaßnahmen bei großer Hitze – etwa Pausenräume mit Ventilation, frühe Arbeitsbeginnzeiten oder Schichtwechsel.
☂️ Welche Tipps gibt es für den Sonnenschutz auf einer Baustelle?
Sonnenschutz ist Arbeitsschutz! Besonders auf dem Bau, wo es kaum Schatten gibt. Hier ein paar praxisnahe Tipps, wie du deine Beschäftigten vor UV-Strahlung und Hitzebelastung schützt:
- Schattenplätze schaffen: durch Sonnensegel, Zelte oder mobile Unterstände
- Schutzkleidung tragen lassen: langärmlige, leichte Kleidung, Helme mit Nackenschutz
- Sonnencreme bereitstellen: Lichtschutzfaktor 30+ mindestens
- Sonnenbrillen mit UV-Schutz tragen
- Arbeitszeiten anpassen: möglichst in den frühen Morgenstunden
- Trinkpausen ermöglichen: idealerweise alle 20–30 Minuten bei extremer Hitze
📜 Rechte der Arbeitnehmer bei HitzEdit
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In diesem Blogbeitrag geben wir dir praxisnahe Tipps für den Hitzeschutz auf Baustellen, erklären rechtliche Grundlagen und zeigen, wie du trotz brütender Hitze Motivation und Leistung deiner Mitarbeiter hochhältst.
🔥 Bei welcher Hitze darf man nicht mehr arbeiten?
Eine konkrete Temperaturgrenze, ab der Arbeiten eingestellt werden müssen, gibt es gesetzlich nicht. Aber: Die Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR A3.5) geben klare Hinweise. Demnach gilt:
Ab 30 °C Raumtemperatur: Arbeitgeber müssen erste Maßnahmen ergreifen (z. B. Wasser bereitstellen, Pausen ausweiten).
Ab 35 °C: Arbeitsräume gelten ohne zusätzliche Maßnahmen als unzumutbar. Arbeiten dürfen hier nur noch unter besonderen Schutzbedingungen stattfinden.
Auf Baustellen kommt erschwerend hinzu, dass die Arbeit meist im Freien und körperlich belastend ist. Hier ist der Arbeitgeber besonders in der Pflicht, Gefahren zu erkennen und zu handeln.
⚖️ Besteht ein rechtliches Recht auf Hitzefrei am Arbeitsplatz in der BG Bau?
Ein automatisches Recht auf Hitzefrei gibt es nicht – auch nicht für Mitgliedsbetriebe der BG Bau. Allerdings schreibt das Arbeitsschutzgesetz vor, dass Arbeitgeber Gefährdungen durch Witterungseinflüsse bewerten und entsprechende Maßnahmen ableiten müssen. Dazu zählt:
- Bereitstellung von Schatten
- Anpassung der Arbeitszeiten
- kostenlose Getränke
- Information und Unterweisung zur Hitzegefahr
Die BG Bau empfiehlt darüber hinaus organisatorische und technische Schutzmaßnahmen bei großer Hitze – etwa Pausenräume mit Ventilation, frühe Arbeitsbeginnzeiten oder Schichtwechsel.
☂️ Welche Tipps gibt es für den Sonnenschutz auf einer Baustelle?
Sonnenschutz ist Arbeitsschutz! Besonders auf dem Bau, wo es kaum Schatten gibt. Hier ein paar praxisnahe Tipps, wie du deine Beschäftigten vor UV-Strahlung und Hitzebelastung schützt:
- Schattenplätze schaffen: durch Sonnensegel, Zelte oder mobile Unterstände
- Schutzkleidung tragen lassen: langärmlige, leichte Kleidung, Helme mit Nackenschutz
- Sonnencreme bereitstellen: Lichtschutzfaktor 30+ mindestens
- Sonnenbrillen mit UV-Schutz tragen
- Arbeitszeiten anpassen: möglichst in den frühen Morgenstunden
- Trinkpausen ermöglichen: idealerweise alle 20–30 Minuten bei extremer Hitze
📜 Rechte der Arbeitnehmer bei Hitze
Arbeitnehmer haben laut Arbeitsschutzgesetz (§ 5 ArbSchG) das Recht auf einen sicheren und gesunden Arbeitsplatz – auch bei hohen Temperaturen. Der Arbeitgeber muss daher Gefährdungen durch Hitze beurteilen und Schutzmaßnahmen einleiten.
Verankert ist das unter anderem in:
- der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)
- der DGUV Regel 101-601 für Bauarbeiten
- den ASR A3.5 Raumtemperatur
- und den Empfehlungen der BG Bau
Wichtig: Die Regelungen gelten auch für kleinere Betriebe und bei kurzfristigen Baustellen – Ausnahmen gibt es nicht.
🛠️ 9 konkrete Tipps für Hitzeschutz und Motivation auf der Baustelle

1. Arbeitszeiten anpassen
- Früh starten, Mittagshitze vermeiden
- Schichtsysteme einführen
- Arbeiten mit hoher körperlicher Belastung in die Morgenstunden legen
2. Schatten spenden
- Sonnensegel, Zelte oder Container aufstellen
- Auch in Pausenbereichen für Schatten sorgen
3. Sonnenschutz nach dem TOP-Prinzip
- Technisch: Beschattung, Belüftung
- Organisatorisch: Pausen, Zeitpläne
- Persönlich: Sonnencreme, UV-Kleidung
4. Körperliche Belastung steuern
- Schweres Heben oder intensive Arbeiten reduzieren
- Aufgaben besser aufteilen
5. Kostenlose Getränke & Snacks
- Mineralwasser & Apfelschorle bereitstellen
- Salzhaltige Snacks gegen Elektrolytverlust
- Erfrischende Obstsnacks wie Wassermelone
6. Gratis Sonnenschutz
- Sonnencreme (LSF 30+) für alle bereitstellen
- UV-Kleidung bezuschussen oder zur Verfügung stellen
7. Kommunikation & Schulung
- Mitarbeiter regelmäßig über Gefahren aufklären
- Schulungen zu Hitzeschutz und Selbstbeobachtung anbieten
8. Cool-Down-Zonen einrichten
- Container mit Ventilatoren
- Kalte Waschlappen, Wassernebel oder kleine Kühlgeräte
9. Vorbild sein & zuhören
- Vorgesetzte sollten selbst Schutzmaßnahmen nutzen
- Auf Warnzeichen bei Mitarbeitern achten (Schwindel, Übelkeit)
📅 Was ist mit der Arbeitszeitregelung im Baugewerbe?
Im Baugewerbe gelten meist tarifvertragliche Regelungen – insbesondere der Bundesrahmentarifvertrag Bau (BRTV). Er erlaubt nur begrenzt flexible Arbeitszeiten. Dennoch gilt: Arbeiten bei über 35 °C ohne Schutzmaßnahmen sind unzumutbar – hier darf nicht einfach weitergearbeitet werden.
In nicht-tarifgebundenen Gewerken wie SHK, Elektro oder Tischlerhandwerk gibt es meist mehr Spielraum. Wichtig ist: Die tägliche Höchstarbeitszeit von 10 Stunden darf nie überschritten werden.
Fazit: Hitze ist planbar – Sicherheit auch Als Arbeitgeber auf dem Bau kannst du viel tun, um deine Mitarbeiter bei hohen Temperaturen zu schützen – und damit gleichzeitig Krankheitsausfälle vermeiden, die Zufriedenheit steigern und das Betriebsklima stärken.
Denke immer daran: Sonnenschutz ist kein „Nice to have“, sondern Pflicht. Wer frühzeitig Maßnahmen trifft, sichert nicht nur die Gesundheit seiner Beschäftigten – sondern auch den Fortschritt auf der Baustelle.